Fleisch

Rinder werden zunächst gemästet und danach geschlachtet. Daher waren alle Tiere, die im Lebendrind (Live Cattle) Future auftauchen vorher im Future für Mastrinder (Feeder Cattle). Das ist wichtig zu verstehen. Die Märkte sind sehr eng korreliert. Wenn es aus irgendeinem Grund wenig Masttiere gibt, dann werden auch weniger Tiere zur Schlacht zur Verfügung stehen. Die Fleischmärkte sind ebenfalls eng mit Getreide korreliert, da diese zu einem Großteil als Tierfutter verwendet werden. Wachsender Wohlstand bedeutet wachsender Fleischkonsum. Für ein kg Fleisch werden ca. 8 kg Futtermittel benötigt. Die Fleischmärkte weisen eine starke Saisonalität auf. Wenn in Amerika die Grillsaison beginnt, fangen die Märkte oft schon vorher an zu steigen. Schaue dir gerne in der Rubrik Saisonalitäten die Charts dazu an. Krankheiten wie BSE, Schweine- und Vogelgrippe haben eine große Auswirkung auf die Preise.

Feeder Cattle: Mastrind

  • Symbol: GF
  • Umfang: 50.000 Pfund (lbs.)
  • Kontraktmonate: F, H, J, K, Q, U, V, X (Jan, März, April, Mai, Aug, Sep, Okt, Dez)
  • Handelszeit Dt: 15:30 - 20:05 (Ausnahme Zeitumstellung)
  • Handelsplatz: CME
  • Tickgröße: 0,025 US- Cent
  • Tickwert: 12,50 $

Rinder werden seit ca. 8000 Jahren von Menschen domestiziert. Der erste Future wurde 1964 aufgelegt. Bevor die Rinder geschlachtet werden, werden sie in speziellen Mastbetrieben auf ihr Schlachtgewicht gebracht. Dort starten sie mit ca. 270 bis 360 kg und werden auf ca. 550 kg gemästet. Dies dauert 3-6 Monate. Mastrinder geben den Kurs von Lebendrind vor, da dessen Bestand anzeigt, wie viele Tiere letztendlich geschlachtet werden können. Der Markt neigt dazu, im Frühjahr zu schwächeln. Dort ist das Angebot im Durchschnitt am größten, da die Rinder zu Beginn der Grillsaison in den USA schlachtreif seien sollen. Daher gibt es in diesem Markt eine sehr starke Saisonalität. Für die restlichen Informationen schauen Sie sich bitte die Lebendrinder an.

Lean Hogs: Magerschwein

  • Symbol: HE
  • Umfang: 40.000 Pfund (lbs.)
  • Kontraktmonate: G, J, K, M, N, Q, V, Z (Feb, April, Mai, Juni, Juli, Aug, Okt, Dez)
  • Handelszeit Dt: 15:30 - 20:05 (Ausnahme Zeitumstellung)
  • Handelsplatz: CME
  • Tickgröße: 0,025 US- Cent
  • Tickwert: 10,00 $

Schweine werden seit ca. 9000 domestiziert. Der Konsum nimmt in den USA deutlich zu, obwohl er immer noch stark unter dem von Rind und Geflügel liegt. Während in den USA der Rindfleischkonsum dominiert, ist der Konsum von Schweinefleisch in Europa und China die Nummer eins. Das durchschnittliche Gewicht der schlachtreifen Tiere liegt bei 100 - 110 kg. Zwischen Geburt und Schlachtung liegt nur ein halbes Jahr. Daher kann ein Angebotsdefizit schnell ausgeglichen werden. China ist der dominierende Produzent und kommt auf ca. 50% der weltweiten Produktion. Während China sein Fleisch selber konsumiert, sind die USA, Europa und Kanada zusammen für fast 80% des weltweiten Exportvolumens verantwortlich. Dabei werden nur gerade einmal ca. 7% der weltweiten Produktion exportiert. Wichtigster Importeur ist Japan mit ca. 25% des Exportvolumens.

Jährliche Produktion, der wichtigsten Produzenten in Millionen Tonnen (Stand 2015)

  1. China ca. 55
  2. Europa ca. 25
  3. USA ca. 10
  4. Brasilien ca. 4

Jahresproduktion ca. 110 Millionen Tonnen

Bei Schweinefleisch gilt so ziemlich das Gleiche, wie bei Rindfleisch auch. Die Getreidepreise haben einen großen Einfluss auf die Fleischmärkte und Krankheiten, wie die Schweinegrippe beeinflusst den Preis ebenso stark.

Größte Konsumenten:

  1. China
  2. USA
  3. Europa
  4. Japan

Live Cattle: Lebendrind

  • Symbol: LE
  • Umfang: 40.000 Pfund (lbs.)
  • Kontraktmonate: G, J, M, Q, V, Z (Feb, April, Juni, Aug, Okt, Dez)
  • Handelszeit Dt: 15:30 - 20:05 (Ausnahme Zeitumstellung)
  • Handelsplatz: CME
  • Tickgröße: 0,025 US- Cent
  • Tickwert: 10,00 $

Lebendrinder sind schlachtreife Tiere mit einem durchschnittlichen Schlachtgewicht von ca. 550 kg. Amerika ist der größte Produzent und Verbraucher. Sie müssen daher sogar Rind importieren. Trotzdem geht der Konsum in den letzten Jahren in den USA zurück. Krankheiten, wie BSE, Schweinegrippe oder auch die Vogelgrippe haben Auswirkungen auf den Preis. Wenn andere Tiere betroffen sind, steigt der Preis für Rindfleisch, da das andere Produkt, welches betroffen ist, durch Rindfleisch substituiert wird. Sind Rinder selber betroffen, können wir nicht pauschal sagen, was passiert. In der Regel steigen die Preise, wenn z.B. BSE Fälle in anderen Ländern, als den USA auftreten, da das Angebot verknappt wird. Die Amerikaner essen trotzdem weiter Rindfleisch. Gibt es dagegen einen Fall in den USA selber, fällt der Preis, da die Nachfrage auf einmal massiv einbricht.

Die Getreidepreise spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Steigen diese stark an, kommt es zu einem sehr interessanten Phänomen. Schauen Sie sich die Charts an und Sie werden feststellen, wie sicher meine Analyse über diese Korrelation ist. Viele Züchter können die erhöhten Futterpreise nicht mehr bezahlen. Daher wird ein Teil der Tiere notgeschlachtet. Das Angebot steigt schlagartig an und die Preise fallen. Viele der Tiere haben aber nicht ihr Schlachtgewicht erreicht, sodass insgesamt weniger Fleisch zur Verfügung steht. Ein paar Monate später gibt es nun sehr viel weniger schlachtreife Tiere. Das Angebot wird stark verknappt und der Preis steigt. Dies ist immer wieder zu beobachten. Allerdings müssen die Futterpreise schon deutlich steigen. 10% machen da keinen Unterschied.

Jährliche Produktion, der wichtigsten Produzenten in Millionen Tonnen(Stand 2012)

  1. USA ca. 12
  2. Brasilien ca. 10
  3. China ca. 6
  4. Argentinien ca. 3

Jahresproduktion ca. 65 Millionen Tonnen

Die Preise fallen oft vor der Grillsaison in den USA, um danach konstant anzusteigen.

Größte Konsumenten:

  1. USA
  2. Europa
  3. Russland
  4. Japan
Bitte beachte: Beim Trading existiert immer ein Risiko. Erfahre dazu mehr auf unserem Risikohinweis.
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